System Schroeders
Bode-Museum Berlin
Das Objekt
Erkelenz, März 2009 - Das Bode-Museum - ehemals Kaiser Friedrich-Museum - wurde von 1897 bis 1904 von dem Berliner Architekten Ernst Eberhard errichtet. Von Beginn an zeichnete sich der eigenwillige Bau an der Spitze der Museumsinsel durch ein großartiges Zusammenspiel von Architektur und Exponaten aus. Ausgestellt werden die Skulpturensammlung für Byzantinische Kunst, ein Münzkabinett sowie Gemälde.
Die ausführenden Partner
Im Zuge umfangreicher Renovierungsarbeiten, erhielt Firma Jordan Metallbau aus Harsewinkel den Auftrag, das denkmalgeschützte Gebäude mit Brandschutztüren und- toren auszustatten. Metallbau Jordan ist langjähriger Lizenznehmer von System Schröders, Erkelenz.
Schwierige Voraussetzungen
In den Bauordnungen der Bundesländer werden als Verwendbarkeitsnachweise für Feuer- und Rauchschutzabschlüsse allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen bzw. allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnisse gefordert.
Bei wesentlichen Abweichungen hiervon ist eine Zustimmung der obersten Bauaufsichtbehörde des jeweiligen Bundeslandes erforderlich. Bei denkmalgeschützten Objekten ist die untere Bauaufsichtsbehörde zuständig.
Aufgrund der Forderungen des Denkmalschutzes wurden im Bode-Museum Feuerschutzabschlüsse mit Abweichungen zum Verwendbarkeitsnachweis gefordert. Dies betraf insbesondere Torhöhen, vergrößerte Wandabstände sowie größere Schlupftürbreiten bei geringeren Torbreiten.
Die Umsetzung
Für die speziellen Anforderungen wurden von System Schröders in Zusammenarbeit mit Metallbau Jordan Sonderlösungen entwickelt. Die Entwicklung erfolgte in Abstimmung mit der Materialprüfanstalt für das Bauwesen, Braunschweig.
Anschließend beantragte System Schröders ein Gutachten bei dieser Materialprüfanstalt, welches dem Antrag auf Zustimmung im Einzelfall bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, als in diesem Fall zuständige Behörde, beigefügt wurde.
System Schröders hat sich auf solche Sonderlösungen spezialisiert und bietet einen umfassenden Service von der Beratung über die Planung bis hin zur Realisierung mit allen zur Erlangung einer Zustimmung im Einzelfall notwendigen Anträgen aus einer Hand. Bisher hat das Unternehmen schon über 500 dieser Genehmigungsverfahren in Deutschland abgewickelt.
Im Bode-Museum kamen feuerbeständige ein- und zweiflügelige Stahlschiebetore „System Schröders“ mit Schlupftüren zum Einsatz. Um dem Denkmalschutz Rechnung zu tragen mussten die Tore an die baulichen Gegebenheiten angepasst werden. So werden die Tore nicht sichtbar in Tornischen geparkt und durch Nischenabdeckklappen verdeckt.
Im Brandfall springen diese Abdeckklappen auf, die geparkten Tore fahren aus der Nische heraus und verschließen den Durchgang um einen Übergriff des Feuers auf angrenzende Räume zu verhindern.
Ebenso waren größere Wandabstände zur Überbrückung von vorhandenen Marmorportalen, breite Schlupftüren bei relativ geringer Torbreite und die Verwendung einer speziellen Feststellanlage mit zentraler Rauchansaugung (keine sichtbaren Melder) zu berücksichtigen. Insgesamt wurde durch die Brandschutzmaßnahmen der Sicherheitsstandard des Gebäudes erheblich erhöht.
Das Fazit: Menschenleben und Kunstschätze werden gleichermaßen besser geschützt, ohne das architektonische Gesamtbild zu beeinträchtigen.
Sanierung von denkmalgeschützten Bauwerken
Die Sanierung von denkmalgeschützten Bauwerken erfordert im Allgemeinen bezogen auf die brandschutztechnische Auslegung ein Brandschutzkonzept, in dem festgelegt werden muss, wie die bauaufsichtlichen Schutzziele trotz Abweichungen von den materiellen Anforderungen der Landesbauordnungen erfüllt werden können.
System Schröders befragte zu diesem Thema Prof. Dr.-Ing. Jürgen Wesche (TU Braunschweig), den langjährigen Leiter der Brandschutzabteilung der MPA, Braunschweig
System Schröders:
Herr Professor Dr. Wesche, welche baurechtlichen Besonderheiten gibt es hinsichtlich von brandschutztechnischen Sanierungen in denkmalgeschützten Gebäuden?
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Wesche:
Grundsätzlich muss auch ein denkmalgeschütztes Bauwerk die Schutzziele des Brandschutzes erfüllen, es gelten in dieser Richtung die gleichen Kriterien wie in normalen Gebäuden.
Es ist jedoch leichter Abweichungen, z. B. von den materiellen Anforderungen, in diesen Gebäuden zu erwirken, da der der Denkmalschutz in vielen Landesbauordnungen ausdrücklich als Grund für Abweichungen erwähnt wird. Diesen Abweichungsanträgen wird i. A. zugestimmt, wenn mit anderen Maßnahmen ein vergleichbares Schutzziel erreicht wird.
Auch bei den häufig erforderlichen Zustimmungen im Einzelfall sind unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes nach manchen LBO’s die unteren Bauaufsichten zuständig.
System Schröders:
Wie werden Lösungen erarbeitet und welche Rolle nehmen dabei die Prüfämter ein?
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Wesche:
Die Lösungen müssten von den Planern erarbeitet werden, aufgrund mangelnder Fachkenntnis ist es jedoch häufig sinnvoll, fachkundige Firmen in die Planung einzubinden und im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit der Strukturen die Prüfämter mit einzubinden, da aus deren Erfahrungspotential am ehesten der Nachweis gelingt, in welche Feuerwiderstandsklasse entweder ein bestehendes Bauteil oder ein Neues in den Bestand zu integrierendes Element einzustufen ist.
Im Verfahren einer Zustimmung im Einzelfall - die neuen Elemente können aufgrund der örtlichen Randbedingungen nicht nach dem entsprechenden Verwendbarkeitsnachweis hergestellt oder eingebaut werden - werden in der Regel gutachterliche Stellungnahmen der Prüfstellen normalerweise akzeptierte Grundlagen eines entsprechenden Antrages auf Zustimmung im Einzelfall.
System Schröders:
An wen sollte sich ein Bauherr wenden, wenn neue Feuerschutz- und/oder Rauchschutzabschlüsse benötigt werden?
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Wesche:
Diese Frage wurde weitgehend mit der Beantwortung der 2. Frage erledigt. Es ist grundsätzlich sinnvoll kompetente Hersteller in den Fragenkomplex einzubinden, darüber hinaus sollten auch Firmen mit dem Einbau zu beauftragen, die über entsprechende Erfahrung verfügen. Es hat sich immer wieder gezeigt, dass gerade die Prüfstellen, die anerkannt sind Feuer- und Rauchschutzabschlüsse zu prüfen, ein hilfreicher Partner in der Problematik sind.
System Schröders:
Herr Professor, wir bedanken uns für das Interview.
Über System Schröders:
System Schröders ist ein führendes Unternehmen in der Entwicklung moderner Stahltüren. Seit über 40 Jahren steht der Name Schröders für hochwertige Sicherheitstüren für Feuerschutz, Rauchschutz, Einbruchschutz, Schallschutz und Türen für Außenanwendungen. Diese finden sich in zahlreichen bedeutenden Projekten.
Gefertigt werden System Schröders Türen ausschließlich von den aktuell circa 40 lizenzierten Fachbetrieben in Deutschland, Europa und Asien.